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Bleaching - Sympathische Aufhellung

Ihre Zahnfarbe ist angeboren. Verfärbungen der Zähne sind auf den Genuss säurehaltiger Lebensmittel und Getränke wie Tee, Kaffee, Rotwein sowie auf Nikotin zurückzuführen. Schließlich wird die individuelle Zahnfarbe im Alter dunkler. Wenn Sie sich aus ästhetischen Gründen zu einem Bleaching entscheiden sollten, haben Sie die Kosten selber zu tragen, da dies als kosmetische Behandlung gilt. Es empfiehlt sich dringend, unter zahnärztlicher Aufsicht zu bleichen. Nur bei gesunden Zähnen und entzündungsfreiem Zahnfleisch sollte gebleicht werden. Der Zahnarzt muss die Zähne vorher auf Karies, feinste Schmelzrisse, defekte Füllungsränder oder freiliegende Zahnhälse kontrollieren. Zuvor sollte eine professionelle Zahnreinigung stattgefunden haben. Die professionelle Zahnreinigung erzielt bereits einen aufhellenden Effekt, der sich allein mit Zahnbürste und Zahnpaste nicht erreichen lässt.

Folgende Methoden, die Zähne aufzuhellen, unterscheidet man.

Weißmacher-Zahnpasten, überall im Handel erhältlich, machen die Zähne nicht heller, im besten Fall frischen sie die ursprüngliche Naturfarbe wieder auf. Sie können aber Tee-, Kaffee- oder Nikotinverfärbungen besser entfernen als herkömmliche Zahnpasten. Menschen mit empfindlichen Zähnen oder freiliegenden Zahnhälsen sollten diese Zahnpasten jedoch aufgrund ihrer hohen Abrasivität (hohe Konzentration an Schmirgelstoffen) meiden. Freiverkäufliche Bleichungsmittel wie Bleaching-Pens und Bleaching-Strips haben sich wegen zu geringer Dosierung der Bleichwirkstoffe nicht als sehr effektiv erwiesen.

Beim Bleaching in der Arztpraxis wird höher konzentriertes Bleichungsgel unter Schutz der Umgebung direkt auf die Zähne aufgebracht und durch Licht und Sauerstoff aktiviert. Die Dauer der Bleichungssitzung beim Zahnarzt liegt bei ca. 90 Minuten. Oftmals ist das gewünschte Bleichungsergebnis, in der Regel zwei bis drei Farbstufen, nach einer Sitzung erreicht.

In den ersten zwei Wochen nach Abschluss sollte man auf stark färbende Nahrungsmittel wie schwarzer Tee, Kaffee, Rotwein, Traubensaft, Speisen mit Safran und Tabakkonsum verzichten. Kurzfristig kann es zu erhöhter Kalt-Warm-Empfindlichkeit der Zähne kommen. Diese verschwindet aber spätestens nach zwei bis drei Tagen, meist sogar schon nach ein paar Stunden.

Der Zahnschmelz ist nach der Bleichungssitzung weniger widerstandsfähig. Wissenschaftliche Untersuchungen haben aber ergeben, dass nach fünf bis zehn Tagen der Zahnschmelz die gleiche Härte aufweist wie vorher. Man sollte dennoch nicht öfter als zweimal pro Jahr seine Zähne bleichen.

Die bewährteste und sicherste Bleichmethode ist das Bleaching vom Zahnarzt mit individuell angefertigten Schienen (sog. Home-Bleaching). Beim Zahnarzt werden perfekt passende dünne Kunststoffschienen hergestellt, die man zu Hause, nach vorheriger Anweisung in der Praxis, mit Bleichungsgel selbst füllt und einsetzt. Zu Hause werden diese Schienen je nach Konzentration des Bleichgels ein bis zwei Stunden oder über Nacht getragen. Nach ein bis zwei Wochen hat man die gewünschte Zahnaufhellung erreicht. Vorteil dieser Methode: Man kann jederzeit ohne großen Kostenaufwand „nachbleichen“ oder diese Schienen als Medikamententräger für z.B. Fluoridgel umfunktionieren. Das Aufhellungsergebnis von zwei bis drei Farbstufen ist das gleiche wie beim In-Office-Bleaching. Die temporär erhöhte Zahnempfindlichkeit auf Wärme und Kälte ist hier geringer als beim In-Office-Bleaching, da hier die Konzentration des Bleichgels niedriger ist. Auch hier muss während und nach der Behandlung für mindestens zwei Wochen auf färbende Nahrungs- und Genussmittel wie Kaffee, schwarzer Tee, Rotwein, Traubensaft und Tabak möglichst verzichtet werden.

Oftmals verfärben sich einzelne Zähne nach einer Wurzelbehandlung oder durch unfallbedingte Einwirkung. Solche Zähne können nur beim Zahnarzt aufgehellt werden. Es wird ein spezielles Bleichmittel in den oberen Teil des Wurzelkanals eingebracht und der Zahn anschließend provisorisch versorgt. Diese Einlage wird 1-2 mal wöchentlich gewechselt bis der gewünschte Farbton erreicht ist (sog. Walking-Bleach-Methode). Nach Abschluss der Behandlung wird der Zahn mit einer Kunststofffüllung wieder verschlossen. Nur unmittelbar nach Einbringen des Bleichungsgels kann es temporär zu Aufbissbeschwerden kommen.